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M A G I E   D E R   C O U C H 

Photographien von Claudia Guderian
in der Galerie 11 von Gruner + Jahr Pressehaus
Am Baumwall 11, 20459 Hamburg

"Wenn das Ding reden könnte! Es wüsste ergreifende menschliche Geschichten zu erzählen. Verzagte und Verzweifelte haben da Trost und Hilfe gesucht, Aufgewühlte und Schwermütigeihr Innerstes nach außen gekehrt, vom Schicksal und den Mitmenschen Gebeutelte ihr Leben durchpflügt. Frust und Ärger, Angst und Eifersucht, Trauer und Wut - keine Seelennot ist dem stummen Möbel fremd." (Horst Güntheroth, STERN Nr. 40, 1999)

Als Sigmund Freud vor 100 Jahren die Psychoanalyse konzipierte, beschloss er, seine Patienten auf ein Ruhebett zu legen. Er selbst positionierte sich - von den Patienten ungesehen - auf einem Sessel dahinter. Diese Konstellation, eine Couch und dahinter ein bequemer Sessel, trägt den Namen Couch-Setting. Hunderttausende von Psychoanalytikern haben nach diesem Grundmuster ihre Praxen eingerichtet und das Thema des Couch-Settings zu einem Mythos weiterentwickelt.

Was ist aus dem berühmten Couch-Setting ein Jahrhundert nach Freud geworden? Diese Frage stellte sich die Photographin Claudia Guderian. Sie besuchte fast einhundert Psychoanalytiker-Praxen und machte Aufnahmen der Settings. Sogar das Original-Setting in der Praxis von Sigmund Freud hat sie festgehalten. "Jeder Analytiker schafft ein eigenes Zuhause für sich und seine Patienten", ist ihr Fazit.

Auf den Bildern von Claudia Guderian gibt es viel zu entdecken: Das Material und die Form der Couch, den Winkel zwischen Couch und Sessel, die Position des Fensters, die Bilder an der Wand und die obligatorischen Taschentücher, denn beim Psychoanalytiker wird viel geweint.

 

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